Gleich zwei Uraufführungen gibt es in diesem Monat von Otto M. Schwarz. Und eine österreichische Erstaufführung…
Doch der Reihe nach:
5. April 2018
UA der Sinfonie “The Black Legend – Borgia” – 2. Satz “Nepotism”
Orchester der Linz AG unter der Leitung von Konrad Ganglberger
Otto M. Schwarz schreibt über das Werk:
“Über die Familie der Borgias gibt es eine schwarze Legende. Sie handelt von Korruption, Machtmissbrauch, Orgien, Sex und Mord. Besonders während des Pontifikats Alexanders VI vermehrten sich diese Gerüchte und er wurde teilweise als Antichrist bezeichnet. Als er starb sollen Zeitzeugen berichtet haben, dass im Sterbezimmer Teufel umhergeschlichen und ein schwarzer Hund als Gesandter des Teufels die Gänge des Vatikans auf und ab lief. Die Regentschaft führte zu einer Art Dämonisierung dieses Borgia Papstes, der gemeinsam mit seiner Familie mit größer Brutalität herrschte. Die Skrupellosigkeit, Giftmischerei, Inzest und andere Boshaftigkeiten machen diese Pontifikat bis heute interessant.
2. Satz NEPOTISM:
Am 11. August 1492 wurde Rodrigo Borgia zum Papst gewählt. Von sofort an war jedes Mittel recht sämtliche Gegner aus dem Weg zu räumen, teils mit dem berüchtigten “Borgia Gift” oder durch Exkommunikation und Hinrichtungen. Sein Sohn Cesare, der wenig mit der Kirche zu tun haben wollte, wurde gegen dessen Willen zum Kardinal. Alessandro Farnese, der Bruder der Geliebten des Papstes “Gulia Farnese”, wurde ebenfalls zum Kardinal ernannt. Viele Spanier wurden ins Land geholt und in kirchlichen Ämtern eingesetzt. Dies rief die Gegner Alexander VI auf den Plan. Der Dominikaner Girolarmo Savonarola aus Florenz forderte die Absetzung des Papstes. Er wurde gefoltert und verbrannt. Gulliano del Rovere wollte Konzile einberufen um den Papst abzusetzen, welches aber durch geschickte Politik Alexanders nicht geschah. Das Ziel, seinen Kinder ein großes Erbe zu schaffen, wurde mit größter Brutalität, genialem politischen Geschick und Machtpoker durchgesetzt. Alexander VI wechselte permanent seine Verbündeten, handelte skurpellos um seine finanzielle Situation zu verbessern und sein Machtterritorium zu erweitern. Im Mittelpunkt des 2. Satzes steht der mittelalterliche Hymnus “Dies Irae” – Der Tag des Zorns, der als Warnung im Hintergrund die Handlungen des Papstes verurteilt.”
In der offiziellen Pressemeldung zum Konzert ist zu lesen: “Freuen Sie sich auf ein pompöses Werk, bei dem auch die Konzertorgel des Brucknerhauses zum Einsatz kommen wird. Das Jubiläum zum 100. Geburtstag des amerikanischen Komponisten Leonard Bernstein wird mit der Aufführung der Ouvertüre zum Musical „Candide“ gefeiert. Im Mittelpunkt des zweiten Konzertteils steht der Auftritt des oberösterreichischen Sängers Andie Gabauer, der gemeinsam mit dem Blasorchester der Linz AG Werke von Udo Jürgens, Michael Bublè u.a. interpretieren wird.”
21. April 2018
Österreichische Erstaufführung “St. Stephens Chorale”
SBO Wimpassing unter der Leitung von Otto M. Schwarz
Otto M. Schwarz schreibt über seinen Choral:
“Es ist 4 Uhr morgens und Sie haben den Schlüssel für eines der geschichtsträchtigen Bauten im Herzen Wiens bekommen. Ganz alleine öffnen sie das schwere Tor und betreten den riesigen Dom. Es riecht nach Kerzen und Weihrauch. Immer weiter begeben sie sich in Richtung Altar. Kunstwerke aus vielen Jahrhunderten, von verschiedenen Künstlern werden sichtbar. Die Sonne geht auf und mit ihr verwandelt sich der Dom in ein Lichtermeer. Die große Orgel – Vieles glänzt in Gold. Sie durchleben einen Tag im Wahrzeichen Wiens – großartige Messen werden gefeiert, es gibt staunende Menschen, Regenten aus vergangenen Tagen haben in dieser Kirche ihre letzte Ruhe gefunden ….. Schließlich wird es Abend – Kerzen leuchten, Lichter brennen. Es wird wieder still und…. als Letzter schließen sie die Tore des Wiener Stephandoms wieder zu.”
Der Auftrag für dieses Werk kam vom schweizer Dirigenten und Komponisten Mario Bürki, der für sein Orchester ein neuen Choral haben wollte. Als Inspirationsquelle nutze Otto M. Schwarz den weltberühmten Wiener Dom, die Stephanskirche. Er steht im Herzen Wiens und wird häufig als österreichisches Nationalheiligtum. Namenspatron ist der heilige Stephanus, der 1. christlichen Märtyrer, der durch sein Bekenntnis zu Jesus Christus gesteinigt wurde.
Zentral in diesem Konzert mit dem SBO Wimpassing steht jedoch “The Armed Man: A Mass for Peace” des walisischen Komponisten Karl Jenkins.
28. + 29. April 2018
UA “Leonardo” – based on the Codices of Leonardo da Vinci
Orchestre Municipale Audincourt (FR) unter der Leitung des Komponisten selbst
Otto M. Schwarz schreibt über das Werk:
“Leonardo da Vinci (1452-1519) war Maler , Bildhauer, Erfinder, Philosoph, Forscher – wahrscheinlich einer der bedeutendsten Universalgelehrten aller Zeiten.
„Ich werde die Erinnerung an mich in den Köpfen der Anderen bewahren“ war einer seiner Leitsprüche. Am bekanntesten sind seine Bilder wie die „Mona Lisa“, „Das letzte Abendmahl“ oder die Zeichnung des vitruvianischen Menschen. Er hinterlies aber auch eine umfangreiche Sammlung handschriftlicher Dokumente in seinen Notizbüchern. Diese Bücher werden „Codici“ genannt und haben viele Unternamen (Codex Atlanticus, Codex Madrid, Codex Trivulzianus…….). Darin gibt es viele Skizzen von bahnbrechenden Erfindungen, Studien und Überlegungen quer durch alle Wissensgebiete. Die Texte verfasste der Linkshänder Leonardo da Vinci in Spiegelschrift. Durch Kriege und andere Umstände wurden die Bücher in gesamt Europa verstreut und vieles ging verloren. Da Vinci wollte eine Art Enzyklopädie der Nachwelt hinterlassen. Man schätzt, dass bis zu 80 % seiner Manuskripte verlorengegangen sein könnten. Dennoch gibt es an die 6000 Blätter als Nachlass, deren Inhalt oft erst Jahrhunderte später verstanden wurde.”