Rückblickend gilt sein „Oregon“ als Ausgangspunkt für eine ganz neue Art von Kompositionen für Blasorchester – obwohl seine „Free World Fantasy“ schon zwei Jahre zuvor für Furore sorgte. Aber „Oregon“ steht in der jungen Welt der Sinfonischen Blasorchester für eine Erneuerung der Blasorchesterliteratur und einem neuen Impuls im Repertoire. Die Filmmusik ähnliche Musik, die sowohl konzertante als auch poppige Elemente vereint, wurde zu seinem Markenzeichen. Jacob de Haan spricht selbst von seiner „Komponisten-DNA“. Und doch hat er sich in diesem Genre immer weiterentwickelt, immer wieder neu erfunden. Keines seiner später entstanden Werke gleicht „Oregon“.
Der gemeinsame Teiler in seinen Werken ist pure Emotion – ob es nun um seine Mittelstufen-Stücke oder um seine Werke für die Höchststufe geht. Seine sehr beachtenswerte Komposition „The Book of Urizon“ (für Sopran, Sprecher und Sinfonisches Blasorchester) sieht er selbst als sein emotionalstes Werk. Leider wird es im deutschsprachigen Europa sehr wenig aufgeführt. Was für seine Höchststufen-Werke gilt, haben auch die leichteren Werke gemein: er probiert immer so viele Emotionen wie möglich zum Klingen zu bringen. Aber es liegt natürlich an den Dirigenten, diese Emotionen dem Orchester und letztendlich dem Publikum zu übermitteln.
Blasmusik ist für Jacob de Haan das Medium, in die er seine ganze Inspiration legen kann. Alle Formen, alle Klänge und alle Emotionen können mit einem Blasorchester verwirklicht und ausgedrückt werden. Darüber hinaus ist es für Jacob de Haan sehr motivierend, dass die Musikerinnen und Musiker in der Blasmusikwelt mit ganzem Herzen für diese Art der Musik leben – ob sie sich nun berufsmäßig oder auf Amateurbasis damit beschäftigen. Das gilt für Jacob de Haan sowohl für das Dirigieren als Gastdirigent wie auch für das Komponieren für diese Menschen.
Jacob de Haan hat sowohl klassische Vorbilder, wie zum Beispiel Bach, Wagner und Mozart, er lässt sich aber auch von Filmkomponisten wie Ennio Morricone oder Popmusiker wie Bob Dylan inspirieren. In seiner Karriere als Komponist spielten jedoch auch der niederländische Komponist und Lehrer Henk van Lijnschooten für ihn eine große Rolle und natürlich auch sein 8 Jahre älterer Bruder, der Komponist Jan de Haan, der ihm auch viele Jahre als Verleger zur Seite stand.
Viele seiner Werke werden Bestseller. Das ruft auch Neider und Kritiker auf den Plan. Wichtig für ihn ist jedoch nur, dass seine Werke von Blasmusikern auf der ganzen Welt oft und gerne gespielt werden. Sein Werk „Concerto d’amore“, das er bereits im Jahr 1995 komponiert hat, ist momentan immer noch sein meist aufgeführtes Stück. Ein Youtube-Video von „Concerto d’amore“ schaffte zum Beispiel die sagenhafte Zahl von 1.250.000 Views! Gebrauchsmusik? Mainstream? Musik, die über Generationen hinweg bleibt und gespielt wird, beweist sich selbst!
Jacob de Haan bekommt Kompositionsaufträge (hauptsächlich) aus Europa und der ganzen Welt. Diese Kompositionsaufträge und seine Kompositionen überhaupt führen ihn zu den Blasorchestern in allen Erdteilen. Er lernt somit immer wieder die unterschiedlichen Charaktere der Menschen aber auch die verschiedene Art des Musizierens kennen. Für ihn ist es beispielsweise in den Niederlanden oder Deutschland als Gastdirigent schwieriger, den Musikern die Emotionen aus den Musikern zu kitzeln als in den südlichen Ländern. Aber in welchem Land er auch eingeladen ist Blasorchester zu dirigieren, holt er doch immer mit seiner Probenarbeit in wenigen Tagen das Maximum an Emotionen mit seinen Werken raus.
Für Jacob de Haan selbst ist es schwierig zu erklären, warum so viele seiner Werke auch 25 Jahre nach der Uraufführung immer noch so viel gespielt werden. Vermutlich liegt es an der Kombination von Qualität, mit der Thematik der Werke und der Akkordfolgen, die einerseits ursprünglich aber dem Publikum auch vertraut klingen. Seine Werke sind ehrlich, authentisch, emotional und sind bestimmt keine konstruierten Hits. Mit jedem neuen Kompositionsauftrag versucht er immer wieder, Neuland zu wagen, sich selbst zu überraschen ohne seine Komponisten-DNA zu verleugnen. Zum Beispiel kommt in seinem neuesten Werk, „Pisa“, eine ganz neue Seite von ihm zum Vorschein, in der auch die Dissonanzen in der Weise ihren Raum bekommen, dass es keinen Stilbruch bedeutet.
Eines der Werke die für ihn selbst sehr bedeutend sind, ist neben „The Book of Urizon“ das Originalwerk „Kraftwerk“ – ein Werk über den Krieg. Auch in seinen etwas weniger bekannten Werken, wie zum Beispiel „River City“, „Jubilate“ oder „Legend of a Mountain“ stecken einerseits viele Emotionen, vor allem aber auch viele spannende Geschichten für die Musiker und das Publikum. Es gehört zur Rolle des Dirigenten, diese Geschichten den Musikern und dem Publikum nahe zu bringen.
Es macht Jacob de Haan besonders glücklich, dass immer wieder neue Generationen von enthusiastischen Musikern heranwachsen, die gerne in einem Blasorchester spielen und immer wieder hungrig darauf sind neue Literatur und Standardwerke aufzuführen. Sorgen machen ihm die immer kleiner werdenden Budgets von Blasorchestern, die verhindern, dass immer wieder auch neue interessante Werke zur Aufführung kommen.
Wie schon beschrieben freut sich Jacob de Haan über Einladungen, seine Werke zu dirigieren. Besonders gerne dirigiert er die Uraufführungen seiner Werke beim Auftrag gebenden Blasorchester. Es ist sowohl für die Musiker als auch für das Publikum ein besonderes Erlebnis, wenn der Komponist selbst anwesend ist. Und auch für den Dirigenten des Orchesters ist es eine Bereicherung, die tiefen Geheimnisse eines Werkes und die kleinen Geschichten drum herum aus dem Mund des Komponisten selbst zu hören.
Ich freue mich sehr, ab sofort mit Jacob de Haan eng zusammenarbeiten zu dürfen und ihm bei der Vermittlung, Organisation und Vertragsabwicklung von Auftragskompositionen, Gastdirigaten und Workshops zur Seite zu stehen und ihn so in seinem kreativen Schaffen zu unterstützen.
Wenn Sie Jacob de Haan für einen Workshop oder ein Gastdirigat engagieren möchten oder wenn Sie für Ihr Orchester eine Komposition in Auftrag geben möchten, können Sie sich gerne an den Kulturservice Link, Alexandra Link, wenden: