Nach 21 Jahren war ich letzten Freitag zum ersten Mal wieder als “Besucher” auf der Musikmesse in Frankfurt. Ich muß ehrlich sagen, es ist nicht mehr das was es einmal war… Gefühlt waren mindestens ein Drittel Aussteller weniger…. Wichtige Instrumentenhersteller haben gefehlt, so zum Beispiel aus guten Gründen die komplette Buffet-Crampon-Gruppe. Bei den Verlagen waren die Stände deutlich kleiner und viele Verlage haben sich zu einem Stand zusammen getan.
Ich hatte trotzdem einen tollen, ausgefüllten Tag! Es war sehr schön, alte Bekannte und Freunde wieder zu treffen, zu schwatzen und fachsimpeln und neue Projekte in Gang zu bringen. Außerdem konnte ich die neuen Flötenmodelle von Yamaha testen (ein ausführlicher Testbericht folgt demnächst auf dem Blasmusikblog.com) und habe eine geniale Entdeckung am Stand der Firma LefreQue gemacht (Instrumentenbrücken, die den Klang enorm verbessern). Gerne hätte ich noch die verschiedenen Hammig-Piccolos (ich brauche unbedingt ein Zweit-Piccolo!) probiert, aber dazu war einfach keine Zeit mehr. Höhepunkt des Tages war am Abend die Standparty beim Hebu-Musikverlag und der Bundeswehr.
Von einigen Firmen habe ich gehört, dass sie sich sehr überlegen, überhaupt noch einmal in Frankfurt auszustellen, weil die Kosten in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen stehen. Ein Teufelskreis: bleiben noch mehr Firmen weg, kommen immer weniger Besucher und umgekehrt. Durch das ganze Internetgeschehen, besteht im Prinzip nicht mehr die Notwendigkeit auf die Musikmesse zu gehen. Jeder ist jederzeit über alles informiert. Und die Musikfachhändler nutzen die Musikmesse schon längst nicht mehr als Order-Messe. Ich bin gespannt, was sich Musikmesse und Musikindustrie für das nächste Jahr zu diesem Thema einfallen lassen…